Die Seidenstraße – alter (Jugend-)Traum – jetzt tatsächlich wahr geworden!
Juli 2007 bis Mai 2008 (im Archiv könnt ihr den „alten blog“ anschauen)
Seit uns 2002 auf der Reise durch den afrikanischen Kontinent von Sueden nach Norden schliesslich Sudan, Saudiarabien, Jordanien, Syrien und die Tuerkei begeistert hatten, war der Traum von der Seidenstrasse, wenn auch noch sehr diffus, wieder gegenwärtig.
Schliesslich reifte der Entschluss, 2007/08 wieder ein Jahr Auszeit zu nehmen. Bei zahlreichen Diskussionen persoenlicher Vorlieben, politischer Faktoren und des machbar Erscheinenden aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen, kristallisierte sich der Gedanke heruaus: nach Osten muss es gehen . . . Je mehr Informationen wir sammelten, desto aufregender fanden wir die Vorstellung mit unserem Landcruiser HZJ 78 Teile der Seidenstrasse und Zentralasien fuer uns zu entdecken. Bei genauem Studium von Kartenmaterial erschien uns dann China auch gar nicht mehr soweit, und nur noch einen Katzensprung weiter Nepal und Indien. So schien Tibet auch in Reichweite gerueckt, der zweite Traum!
Ab Januar haeuften sich Karten, Reisefuehrer, ausgeliehene Bildbaende in der Wohnung, das Internet wurde Ulis staendiger Partner. Informationen ueber die VISA-Beschaffung, Impfungen, zweiten Pass, Autovorbereitung etc. liefen ein. Die genaue Routenplanung fuer die VISA-Staffelung der verschiedenen Laender lief an, einschliesslich praeziser Zeitschiene fuer Polen, Ukraine, Russland, Kasachstan, Usbekistan (Einreise ueber Qarakalpakstan), Kirgistan, China/Tibet, Nepal und Indien mit Streckenabschnittberechnungen usw. - Unterlagen bei den verschiedenen Agenten bereits im Maerz/April eingereicht.
Gleichzeitig suchten wir nach Reisepartnern, zumindest fuer Teilabschnitte der Reise, im Besonderen fuer Tibet, da sowohl fuer die Streckenfuehrung dies angeraten schien als auch z. T. wegen der Kosten. Wir hatten schon fast aufgegeben, als unser China-Agent den Kontakt mit Armin vermittelte. Armin und Uli hatten dann Gelegenheit, sich kurz kennenzulernen, und im Juni war klar: Armin kommt mit auf Landrover Defender 110 TD5. Die Erleichterung auf allen Seiten war gross, gerade auch bei Familien und Freunden, die aus ihrer Sorge ueber unseren Alleingang keinen Hehl machten. Auch die Genehmigung fuer Tibet war dadurch erleichtert, da inzwischen zwei Autos Voraussetzung geworden waren.
Mit Armin haben wir uns dann auch schnell ueber den Ablauf der Reise einigen koennen: der Mythos Tibet hatte uns alle in den Bann geschlagen mit Bildern von unendlichen Landschaften und Himmeln, Paessen in 5300 m Hoehe, Gebetsfahnen im Wind, Tibetern mit Yaks . . . So war uns allen wichtig, sicherzustellen, dass wir am 7. September 2007 am Torugartpass die Grenze von Kirgistan nach China erreichen. Polen, die Ukraine, Russland und auch Kasachstan wollten wir quasi als Transitstrecke betrachten. In Usbekistan warteten die Perlen der Seidenstrasse auf uns: Khiva, Buchara, Samarkand und Sharisabs, fuer die wir uns Zeit lassen wollten. Kirgistan lockte mit seinen Naturschoenheiten und sollte auch der Hoehenakklimatisation dienen.
Peut-a-peut wurde das Auto vorbereitet, mit Dachtraeger fuer ein zweites Reserverad und alles, was nicht ins Auto passt, verstaerkte Blattfederpakete, neue Stossdaempfer, Heckmarkise etc, verbunden mit entsprechenden Reisen durch die Republik, da Berlin definitiv kein Landcruiser-Land ist!
Schliesslich, am 11. und 12. Juli, lagen dann auch alle VISA samt Genehmigungen fuer Tibet vor, die Schule war zu Ende und wir begannen endlich zusammen, den Landcruiser vom Umzugsauto in ein Reisemobil zu verwandeln.
Armin mussten wir sogar um drei Tage vertroesten, der dies mit Fassung trug und noch ein Wanderwochenende einlegte - ein gutes Zeichen, fanden wir!
Wir danken hier allen unseren Freunden, die uns in der letzten heissen Phase mit Rat und tatkraeftiger Hilfe wie auch Zuspruch zur Seite standen, wenn die Nerven blank lagen.