weCruise Karin und Uli unterwegs

Namibias Süden – von Keetmanshoop bis Aus

26. September 2023
Landstraße Kettmans nach Ausvergrößern

Verbindungsstraßen zwischen Hauptorten sind oft perfekt asphaltiert, so dass wir, besonders auch Uli als Fahrer, die grandiose Landschaft in Ruhe geniessen können – wie bei einem National-Geographic-Film zu Hause vorm TV.

An der großen Straße . . .

liegt in Alleinlage das Seeheim-Hotel, nahe am Abzweig zum Fish River Canyon. Natürlich sind wir schrecklich neugierig, wie das Hotel jetzt aussieht und biegen ab. Ein frisch gepresster super Orangensaft ist die Belohnung. Trotzdem ist es ein Rätsel, wie der große Laden hier existieren kann . . .

Schon um 15.00 Uhr erreichen wir die Alte Kalköfen Lodge & Camp am ehemaligen Bahnhof Simplon. Wie sich herausstellt ist die frühe Ankunft ein Riesenglück, denn es gibt viel zu sehen.
Zunächst fällt natürlich der historische Kalkbrennofen auf, der bis in die 70er Jahre in Betrieb war. Drumherum gruppieren sich alte Motoren und Aggregate für An- und Abtrieb, zum Beispiel der Motorblock eines DEUTZ Zweizylinder-Diesel.

Dann fällt uns eine kleine im Hintergrund liegende Siedlung auf.
Solar-Heißwasserbereitung und Solarstromanlagen auf den Dächern sowie Wasser- und Abwasserversorgung in gutem Zustand sind so eine Seltenheit für Staffquarters in Namibia. Denn um solche handelt es sich, wie der Betreiber der Lodge auf Nachfrage erläutert. Er vertritt die seltene Auffassung, dass Angestellte Anspruch auf angemessene Wohnverhältnisse sowie angemessene Entlohnung haben.

Die nächste Überraschung folgt. Bei einem auf dem Gelände der zur Lodge gehörenden Farm stehen wir vor einer Art großem Gewächshaus. Es handelt sich um eine überwältigende Sammlung von Lebenden Steinen / Lithopsarten.

Es ist begeisternd, mit welcher Hingabe die Frau des Lodgebetreibers hier eine praktisch vollständige Darstellung der Lithopsarten Namibias und Südafrikas zusammengetragen hat. In Zusammenarbeit mit Universitäten in Namibia und Südafrika ist auch eine Anlaufstelle für die Bekämpfung der illegalen Ausfuhr dieser skurrilen Pflanzen entstanden.

Und außerdem hat uns auch noch an dem Camp der eigene „ablution block“ mit richtig heißem Duschwasser vom „donkey“ gefallen, bei der Kälte hier.

Wir erreichen Aus und parken mal wieder vor dem Bahnhof-Hotel. Der eisige Wind hat noch immer nicht aufgehört. Und so nehmen wir unser „toasted cheese and tomato sandwich“ lieber drinnen – so wie es Uli auch vor 30 Jahren erging, als er mit dem Motorrad im Südhalbkugel-Winter im Schneetreiben mit Grog vor dem prasselnden Kamin gewärmt wurde.

Hier erreichen uns auch besorgniserregende Nachrichten: Unserem Prüfingenieur fehlen noch Unterlagen und Rechnungen der Maurerarbeiten. Wie gut, dass Uli sie auf seinem Smartphone hat, das mit dem heimischen Computer synchronisiert ist – so können sie in Echtzeit aus Namibia nach Berlin gesandt werden!

Beruhigt fahren zum Campingplatz von Aus, wo wir die Nacht verbringen.